Wie wir arbeiten...
Immer wieder kommt die Frage von Außenstehende, ob es eigentlich einen bestimmten Ablauf oder Reihenfolge für die Abarbeitung von Einsätzen gibt. Kurz gesagt: Ja, die gibt es. Die arbeiten bei der Feuerwehr sind in den sogenannten Feuerwehr-Dienstvorschriften (FwDV) geregelt. Diese Dienstvorschriften sind, vereinfacht gesagt, in unterschiedliche Kategorien und Einsatzschwerpunkte unterteilt. Welche Vorschriften es für die Feuerwehr gibt, zeigt folgende Liste:
Name |
Inhalt |
Stand |
FwDV 1 | Grundtätigkeiten – Lösch- und Hilfeleistungseinsatz – | 2006, ergänzt 2007 |
FwDV 2 | Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehr | 2012 |
FwDV 3 | Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz | 2008 |
FwDV 7 | Atemschutz | 2005 |
FwDV 8 | Tauchen | 2004 |
FwDV 10 | Die tragbaren Leitern | 1996 |
FwDV 100 | Führung und Leitung im Einsatz | 1999 |
FwDV 500 | Einheiten im ABC-Einsatz | 2012 |
Im folgenden wird die FwDV 3 näher erläutert, da diese in der Regel als Grundlage für alle Einsätze dient. Die Aufgaben an der Einsatzstelle sind schon beim Besetzen des Fahrzeuges geregelt, da den Sitzplätzen laut FwDV 3 Funktionen zugeteilt sind. Dies ist alledings auch von der Größe des Fahrzeugs und den somit mitfahrenden Einheiten abhängig. Es gibt folgende Funktionen und Einheiten:
Name |
Funktionen |
Selbstständiger Trupp | Truppführer Truppmann Maschinist |
Trupp | Truppführer Truppmann |
Staffel | Staffelführer Maschinist Angriffstruppführer Angriffstruppmann Wassertruppführer Wassertruppmann |
Gruppe | Gruppenführer Maschinist Melder Angriffstruppführer Angriffstruppmann Wassertruppführer Wassertruppmann Schlauchtruppführer Schlauchtruppmann |
Nachfolgende Einheiten bilden sich aus mehreren vorherigen Einheiten zusammen | |
Zug | Zugtrupp (Selbstständiger Trupp) zwei Gruppen |
Verband | Verband I = Bereitschaft (bis 2 Züge) Verband II = Abteilung (mehr als 2 Bereitschaften) Verband III = Großverband (mehr als 2 Abteilungen) |
Die Feuerwehr Remels verfügt mit dem TLF 16/25 und dem LF 8 über zwei Fahrzeuge mit jeweils einer Gruppenbesatzung. Dazu kommt der ELW in dem ein selbstständiger Trupp bzw. der Zugtrupp platz findet. Folglich verfügt die Feuerwehr Remels über einen Zug.
Kommen wir zurück zur Sitzodernung und den damit verbunden Aufgaben speziell für die Einsatzfahrzeuge der Remelser Wehr. Die Sitzordnung der beiden Löschfahrzeuge sind identisch und auf der Abbildung aufgezeigt:
Die Aufgaben gliedern sich wie folgt:
Gruppenführer: Der Fahrzeugverantwortliche fährt nicht wie viele vermuten das Einsatzfahrzeug sondern sitzt immer vorne rechts, also auf dem Beifahrersitz. Er ist verantwortlich für die Mannschaft auf seinem Fahrzeug und kann, je nach Einsatzlage, auch der Einsatzleiter sein. Er übernimmt die koordination seiner Kräfte an der Einsatzstelle
Maschinist: Der Fahrer des Einsatzfahrzeuges ist immer der Maschinist. Er fährt das Fahrzeug zur Einsatzstelle und bleibt dort ständig an dem Fahrzeug, da er für die Bedienung der Pumpe und Aggregate am Fahrzeug verantwortlich ist. Ebenfalls unterstützt er die einzelnen Trupps bei der Entnahme der benötigten Gerätschaften und deren Verlastung nach Beendigung des Einsatzes.
Melder: Dieser kann als Assistent des Einheitsführers gesehen werden und übernimmt dort Aufgaben, wo sie anfallen. Die kann beispielsweise die Patientenbetreuung oder die Informationensübertragung sein.
Die folgenden Trupps gehen Grundsätzlich zu zwei vor. Die Einzelkämpfertaten, wie sie gerne in Filmen gezeigt werden, gibt es nicht!
Angriffstrupp: Die beiden ersten Einsatzkräfte die in die Schadensbewältigung eingreifen. Bedeutet Sie retten beispielsweise in not befindliche Personen oder beginnen als mit der Brandbekämpfung. Sie werden dabei von den anderen beiden Trupps unterstützt.
Wassertrupp: Die zweiten Kräfte die den Angriffstrupp unterstützen. Bauen in erster Linie die Geräte zur Technischen Hilfeleistung auf oder stellen die Wasserversorgung von der Wasserentnahme (bsp. Hydrant) zum Fahrzeug bzw. zur Pumpe her. Nachdem die Wasserversorgung steht, geht der Wassertrupp als zweiter Trupp unter Atemschutz vor oder stellt einen Sicherheitstrupp für die mit der Brandbekämpfung befindlichen Kräfte.
Schlauchtrupp: Die dritten Kräfte sind in erster Linie unterstützer des Angriffstrupp. Dafür verlegen Sie die Schlauchleitung für den Angriffstrupp oder bringen Leitern in Stellung. Aber auch weitere benötigte Gerätschaften werden vom Schlauchtrupp an die Einsatzstelle gebraucht.
Die Besetzung der ELW besteht aus einem Zugtrupp. Dieser wird als selbstständiger Trupp angesehen und besteht aus dem Zugührer, einem Führungsassistent und einem Melder. Der Melder fährt in diesem Fall das Fahrzeug. Der Zugtrupp hat in erster Linie die Aufgabe der Einsatzleitung und -koordination inne. Somit werden dort die Entscheidungen für den Einsatzablauf gefällt und an die Besatzungen der Löschfahrzeuge übermittelt.