KATWARN

Alle Landkreise und die Stadt Emden stellen "KATWARN" zur Verfügung! {nomultithumb}


Wenn Sirenen heulen, dann ist meistens etwas passiert. Der Ein oder Andere kennt sich mit den Signalen aus und kann entsprechend reagieren. Für andere Menschen fängt damit das Problem an, denn sie wissen nicht, was dahintersteckt. Außerdem ist die ostfrieslandweite Gewährleistung der Sirenenpräsenz schwierig.

Die kreisfreie Stadt Emden und die Landkreise Aurich, Leer und Wittmund gehen einen neuen, bundesweit einzigartigen Weg, um ihre Bürger zu warnen: Ab sofort gibt es das System KATWARN für die hiesigen Einwohner, die über ihr Handy und / oder per E-Mail im Katastrophenfall gewarnt werden können. Die Warnungen können Postleitzahlen-genau generiert werden und sind für die Empfänger kostenlos. An dem Projekt sind die ostfriesischen Landkreise, die Stadt Emden, das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST und die Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse mit dem Verband öffentlicher Versicherer beteiligt. Das Angebot richtet sich an alle Bürger in Ostfriesland mit dem Ziel, Personen- und Sachschäden im Fall von Katastrophen oder größeren Unfällen zu verringern.

Entwicklungsgeschichte

Der Verband öffentlicher Versicherer, dem auch die Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse angehört, betreibt seit 2003 das Unwetterwarnsystem WIND (Weather Information on Demand). Kostenlos erhalten registrierte Nutzer auf Wunsch Postleitzahlen-genau lokale Unwetterwarnungen und Verhaltensempfehlungen per SMS auf ihr Handy und / oder per E-Mail.

Aufbauend auf dieses System wurde auf Anregung der hiesigen Katastrophenschutzbehörde in Zusammenarbeit mit der Brandkasse, dem Landkreis Aurich und dem Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST das Warnsystem KATWARN im Rahmen eines Pilotprojektes entwickelt. Während der von November 2008 bis Oktober 2009 andauernden Pilotphase wurden in Ostfriesland 362 Testpersonen aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen (Politik, Verwaltung, Hilfsorganisationen) über ihr Handy und / oder per Mail probealarmiert und das System auf seine Tauglichkeit im Katastrophenfall getestet. Dieses Pilotprojekt wurde ausgewertet und war nach Aussage des Fraunhofer ISST sehr erfolgreich. Auch aufseiten der Testpersonen wurde das System positiv und als sehr sinnvoll beurteilt.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Pilotphase im Landkreis Aurich regten die Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse und der Verband öffentlicher Versicherer an, alle ostfriesischen Landkreise und die Stadt Emden komplett an einem Praxistest teilnehmen zu lassen. Die administrativen Voraussetzungen zur Schaffung der Pilotregion wurden im Rahmen mehrerer Abstimmungsgespräche der betroffenen Katastrophenbehörden inzwischen hergestellt. Die Kosten der dazu notwendigen technischen Plattform werden von der Brandkasse und dem Verband getragen.

Die Warnungen über KATWARN erfolgen ausschließlich über die Feuerwehr- und Rettungsleitstellen nach vorheriger Abstimmung mit der zuständigen Katastrophenschutzbehörde. Sie enthalten Kurzinformationen zu der anstehenden Gefahr (wie z. B. Sturmflut, Großbrand oder Gefahrgutunfall) sowie Verhaltensempfehlungen. Bei hohen Belastungen des Handynetzes werden diese durch die Leitstelle gesendeten Informationen vorrangig befördert und erreichen dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit zeitnah ihre Empfänger.

Und so funktioniert es:

Bürger können sich anmelden, um künftig SMS-Warnmeldungen direkt aufs Handy zu erhalten. Dies geht ganz einfach über eine SMS an die Service-Nummer der Landkreise / der Stadt Emden (0172 / 3554405) in Verbindung mit dem Stichwort „KATWARN“ und der Angabe des Postleitzahlgebietes,
für das die Warnung gilt. Ein Beispiel einer SMS-Anmeldung:

„KATWARN 99999“ (99999 für die jeweilige
Postleitzahl). Wünscht man zusätzlich
eine Warnung per E-Mail, kann man einfach
seine E-Mail-Adresse beifügen: „KATWARN
99999 This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.“.

Zu beachten ist hierbei nur, dass ausschließlich Postleitzahlen innerhalb der Stadt / Landkreise berücksichtigt werden können. Wenn man sich für KATWARN angemeldet hat, erhält man in Zukunft automatisch eine Warnung, wenn für seinen Wohnort eine Gefahrenlage gegeben ist. Außer dem üblichen SMS-Preis des eigenen Mobilfunkanbieters für die Anmelde-SMS entstehen dem Bürger keine weiteren Kosten. In Abständen von etwa sechs Monaten werden Testwarnungen des Landkreises versandt, bei denen die korrekte Funktion des Warnsystems überprüft wird. Die Abmeldung ist mit dem SMS-Text „KATWARN aus“ jederzeit möglich.

Bei einer Teilnahme ist zu beachten, dass KATWARN nicht die lokalen Anweisungen von Behörden, Polizei oder Einsatzkräften ersetzt, sondern diese ergänzt. Den Anweisungen ist auch weiterhin unbedingt Folge zu leisten. Interessierte Bürger können sich ab sofort an die Ordnungsämter der drei
ostfriesischen Landkreise bzw. der Stadt Emden wenden.

Alle beteiligten Institutionen freuen sich über die Vorreiterrolle Ostfrieslands für die gesamte Bundesrepublik. Und natürlich auch darüber, dass die Bevölkerung in Ostfriesland wiederum ein Stück weit sicherer ist.

...weitere Informationen für die Bürger des Landkreises Leer


Quelle: Stephan Kraus - Kommunikation und Presse - Verband öffentlicher Versicherer